Die Fenster
Die Fenster im Hochchor
Das hoch aufstrebende Mittelschiff öffnet sich zum Osten hin in seiner ganzen Breite und Höhe in fünf farbenprächtigen Chorfenstern dem Licht der aufgehenden Sonne; ein großartiges Symbol für die Hinwendung der versammelten Gemeinde zum auferstandenen Christus.
Die prächtige neugotische Verglasung der Chorfenster zeigt eine Bilderfolge aus dem Marienleben und darunter die entsprechenden alttestamentlichen Vorbilder, von links:
1. Fenster: “Verkündigung” - Inschrift: ET VERBUM CARO FACTUM EST. Joh. 1,14 (Und das Wort ist Fleisch geworden)
Unten: “Verheißung des Erlösers nach dem Sündenfall”.
2. Fenster: “Besuch bei Elisabeth” - Inschrift: UNDE HOC MIHI UT VENIAT MATER DOMINI MEI AD ME. Luk. 1,43 (Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt).
Unten: “Lobgesang Mirjams” nach der Errettung am Roten Meer - Inschrift: MAGNIFICAT ANIMA MEA DOMINUM. Luk. 1,46 (Meine Seele preist die Größe des Herrn
3. Fenster: “Geburt Christi”
Unten: “Moses am brennenden Dornbusch”, links der Prophet Micha mit Inschrift: Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels. Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn, im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Micha 5,2ff.
Rechts Inschrift:
Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Ex. 3,54.
4. Fenster: “Darstellung Jesu im Tempel”
In der Mitte: Simeon mit dem Kind, links: Maria und Josef, rechts die Prophetin Anna und der schreibende Evangelist Lukas. Inschrift: SURGE ILLUMINARE JERUSALEM QUIA VENIT LUMEN TUUM. Is. 5,60 (Steh auf, werde Licht Jerusalem, denn es kommt dein Licht).
Unten: “Darstellung des kleinen Samuel im Tempel von Schilo”. Links: Elkana und Hanna, Rechts: Der Hohepriester Eli.
5. Fenster: “Der zwölfjährige Jesus im Tempel”
Inschrift: QUID EST QUOD ME QUAEREBATIS Luk. 2,49 (Warum habt ihr mich gesucht?).
Unten: “Moses lehrt das Volk”. Deut. 18,15ff.: Einen Propheten wie mich wird der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte unter deinen Brüdern erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.
Im oberen Fensterbereich sind die vier großen Propheten des AT dargestellt:
Isaias, Jeremias, Ezechiel und Daniel; in ihrer Mitte das Bild des Gekreuzigten.
Diese Marienfenster stellen der Gemeinde Maria als Mutter der Glaubenden vor Augen. Sie erinnern auch an die heilige Ida, die ihre Kirche der Gottesmutter weihte.
Gereon Fenster
Vom Hochaltar aus zum Westen hin erschließt sich die ganze Schönheit des Kircheninneren, die noch unterstrichen wird von dem reich geschnitzten Orgelprospekt und dem großen farbigen Turmfenster, das den Martertod des heiligen Gereon und seiner Gefährten vor den Toren der Stadt Köln darstellt. (Im Hintergrund die antike Stadt mit dem Kölner Wappen).
Die untergehende Sonne läßt dieses Glasgemälde glutvoll aufstrahlen, so daß es wie ein Ruf zur Glaubenstreue bis in den Tod erscheint.
Gereon und seine Gefährten waren Soldaten der thebäischen Legion.
Als Christen erlitten sie um das Jahr 300 bei Köln den Märtyrertod, weil sie sich dem Befehl des römischen Kaisers Diokletian, ihre Glaubensgenossen zu verfolgen, widersetzt hatten. Über ihrem Grab wurde bereits im 4. Jahrhundert eine reich ausgestattete Kirche erbaut.
St. Gereon galt als Schutzpatron der fränkischen Könige. Noch heute ist seine Verehrung im Gebiet von Köln und Bonn lebendig. Dort, in der einst fränkischen Provinz Ripuarien mit Köln als Mittelpunkt, lag die Heimat der hl. Ida.
Das prachtvolle Turmfenster bezeugt die heimatliche Vertrautheit Idas mit der Verehrung Gereons und seiner Gefährten. Im Geist dieser Märtyrer war sie eine mutige Helferin der von Kaiser Karl geächteten und verfolgten Sachsen
Die Fenster im Kreuzschiff
Ursprünglich neugotische Fenster im südlichen Kreuzschiff mit Darstellungen der hl. Ida, des ersten Herzfelder Pfarrers Berethger und der hl. Gottfried von Cappenberg, ein Verwandter von Ida und Mitbegründer des Prömostatenser-Klosters in Cappenberg, wurden durch die Sprengung der nahen Lippebrücke gegen Ende des zweiten Weltkrieges zerstört.
Die im Jahre 1954 neu eingesetzten Fenster mit großflächigen Darstellungen von Themen aus der Offenbarung stammen von L. Baur, Telgte; sie zeigen in der Mitte den auferstandenen Jesus als Weltenrichter - links Maria, die Mutter allen Lebens - rechts der Erzengel Michael, der das Böse besiegt. .
Im nördlichen Kreuzschiff sind die alten Fenster noch erhalten. Sie zeigen Bilder des heiligen Liudger, der beiden hl. Ewalde und der hl. Martyrin Katharina von Alexandrien (Fenster rechts über dem Spitzbogen). Alle diese Heiligen stehen in besonderer Beziehung zur hl. Ida. Die beiden Ewalde wirkten schon im 7. Jahrhundert als Missionare bei den Sachsen und wurden von ihnen ermordet.
Liudger war erster Bischof von Münster und Zeitgenosse der hl. Ida. Katharina von Alexandrien erlitt wegen ihres mutigen Eintretens für den christlichen Glauben unter Kaiser Diokletian den Martyrertod zur gleichen Zeit wie Gereon und seine Gefährten. Sie wurde in der ganzen Kirche bekannt und hoch verehrt.
Die Fenster im Seitenschiff
Besonders reizvoll und dekorativ wirken die dreibahnigen Seitenchorfenster. Von einer Akanthusranke medaillonartig umschlossen sind hier Brustbilder der betenden hl. Ida mit der fränkischen Lilie als Erkennungszeichen dargestellt. Die Kronen in den Randbordüren stammen aus dem Wappen der Stadt Köln. Sie befinden sich auch im Gereon-Fenster und deuten hin auf die Heimat der hl. Ida.
Glasmalerei in unserer Basilika im Internet
Im letzten Jahr hat die Stiftung FORSCHUNGSSTELLE GLASMALEREI DES 20. JH. E.V. alle Glasmalereien in unseren Gebäuden fotografiert und von uns die gewünschten Angaben zu den einzelnen Bildern
erhalten. Wer nun diese
Kunstwerke bewundern möchte, wähle die Internetseite
Ein komplettes Verzeichnis der Glasmalkunst im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen kann ebenfalls nach Orten oder Künstlern abgerufen werden.
(W.Krämer)